Nicht du findest ein Boot, ein Boot findet dich
Aktualisiert: 26. Aug. 2022
Viele Wochen der Suche enden meist erfolglos. Das richtige Boot will nicht gefunden werden, es findet einen.
Der Sommer 2021 war schnell zu Ende und die Suche nach dem eigenen Boot hatte begonnen. Über Youtube Channels und verschiedene Bootsbörsen hatte man schnell ein Bild von seinem Boot. Wie es aussehen sollte, was einem wichtig ist, was alles schon an Bord sein sollte.
Wichtig hierbei ist sich klar zu überlegen was möchte ich später mit dem Boot machen, wie viele Leute werden mit an Bord sein, wie gut kenne ich mich mit Technik, Handwerk und Elektrik aus.
Was muss mein Boot haben?
Für mich war gleich klar das ich darauf Leben und alt werden möchte. Damit ich aber auch Freunde und Mitsegler mitnehmen kann musste es mindestens 2 Schlafkabinen haben und somit musste das Schiff mindestens 10-12 Meter (32-29 Fuß) haben.
Ein Typ Boot wurde dabei gleich mein Favorit, die Bavaria 36 (Heute 37).
Vor allem gefiel mir die große, geräumige Galley in der ich viel Platz zum kochen hätte. Leider liegt die Bavaria selbst bei Gebrauchtbooten weit über meinem Budget. Und sowohl die Bavaria wie auch die anderen modernen Booten zu denen ich Angebote gefunden hatte habe alle immer 2-3 Bäder und Toiletten an Bord, wozu?!?!?
Daher habe ich meine Suche auf ältere Segelboote fokussiert und viele gute Angebote mit besserer Innenraumaufteilung gefunden. Hier war der allgemeinzustand jedoch oft Renovierungsbedürftig.
Schnell war damit klar, ob jetzt neu und modern oder betagt stand immer viel Arbeit an um genau das zu bekommen was ich suchte. Es gab keine Ideale Lösung und somit wurde daraus ein grundlegendes Projekt für meinen Traum von Freiheit.
Enttäuschung nach Enttäuschung
Über das Internet wurden schnell erste Angebote gefunden und abgewägt. Auch war es trotz Corona wieder möglich Besichtigungen im Ausland zu vereinbaren. Doch so leicht war es dann leider nicht.
Die erste Boot auf der Besichtigungsliste war eine 12m Ketch in Italien. Das Boot war in nicht zu gutem Zustand, hatte aber durch seine Stahlkonstruktion eine gute solide Basis. Termin war schnell mit dem Makler gemacht, ein Hotelzimmer gebucht und die Mautgebühren für Österreich und den Brenner bezahlt. Ich freute mich schon auf die Besichtigung und rief ein Tag vor Abreise nochmals sicherheitshalber den Makler an um anschließend alles wieder Stornieren zu können. Die Ketch wurde ein Tag zuvor verkauft.
Das zweite Boot war eine gepflegtes Blauwasserboot in Griechenland, das von den Eignern verkauft wurde, da Zuwachs im Anmarsch war und damit der Traum von Freiheit für das Paar erstmal warten musste. Wir hatten viel Kontakt und konnten uns gut Austauschen, Daher entschied ich mich gegen eine Besichtigung, da ich alle Informationen und Bildmaterial hatte und ein Flug nach Griechenland im Winter unerschwinglich ist. Leider hörte ich nach meinem Angebot nichts mehr von dem netten Paar und das Boot wurde an jemand anderes Verkauft.
Boot drei war eine 14m Meter Reinke Secura in Holland. Eigentlich war das Boot außer dem guten Außenschiff innen ein Wrack. Aber der Preis von 4000,00 EUR trotzdem noch ein Schnäppchen. Das Boot wurde über eine Auktion angeboten und bis kurz vor Versteigerungsende gab es nur mein Gebot. Leider wurde ich kurz vor Schluss dann doch mit einem Preis überboten, der weit über meinem Gebot lag und den Zustand des Bootes weit nicht rechtfertigte. Der Verkäufer hatte sich sicherlich gefreut, ich ging leider leer aus.
Langsam gab ich die Suche auf, da zwischenzeitig Winter wurde, es kaum noch Angebote gab und viele Boote zwischenzeitig im Winterschlaf waren.
Zuletzt kommt unverhofft
Ein Angebot kam mir zufällig noch in Facebook unter. Ein 11m Stahlboot mit Vorder- und Heckkabine, volle Blauwasserausstattung und bereits mehrfach in der Karibik gewesen. Schnell war ein Termin mit dem Eigner vereinbart und auf ging es Anfang Dezember nach Flensburg.
Die Frodon war auch schon im Winterschlaft weshalb man nicht all zu viel anschauen konnte. Das wichtigste passte aber sofort.
Sie war komplett für Langfahrt ausgestattet, Alle Fenster waren dich und die Bilge trocken. An Deck und im Innerraum waren nur Schönheits- und Reinigungsarbeiten nötig. Auch der Motor startete sofort und schnurrte wie ein Kätzchen.
Einzige große Baustelle war das Unterwasserschiff neu Aufbauen und lackieren, da die Frodon bereits seit 3 Jahren im Wasser lag. Der Eigner musste Sie verkaufen, weil er Gesundheitshalber nicht mehr segeln und sich um sie kümmern konnte.
Vor allem passte sofort das Gefühl. Man kam an Bord und fühlte sich sofort daheim.
Gleich am nächsten Tag gab ich dem Eigner meine Zusage das Boot zu kaufen.
...die Frodon hatte mich gefunden!
Kibo und ich freuen uns dich hier ein Stück mitnehmen zu können...
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